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Test: OSPREY Rook 65 - Trekkingrucksack

OSPREY Rook 65 - Trekkingrucksack
Ein Leichtgewicht, der aber etwas Komfort vermissen lässt
Bewertung Ø: 3.00 Sterne

Vorteile

  • geringes Gewicht
  • gute Rückenventilation durch Air Speed Rückenplatte
  • integrierte Regenhülle
  • kompatibel mit Daylite bzw. Daylite plus Rucksack
  • Brustgurt mit Notsignalpfeife
  • sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis

Nachteile

  • Trinkblasenfach innen
  • keine Stock on the Go Vorrichtung
  • Kein Innendeckelfach
  • begrenzter Stauraum
  • Deckelfach lässst sich nicht in der Höhe verstellen
  • schmale Öffnung für Deckelfach

Bewertung

Rook 65

Zunächst muss festgehalten werden, dass ich ein riesiger Osprey Fan und bereits drei Rucksäcke aus deren Hause nutze und diese alle in ihrer Funktion und in ihrem Aufbau zu schätzen weiß.

Zunächst möchte ich auf einige allgemeine Informationen zu dem Rook 65 zu sprechen kommen.

Aus diesen allgemeinen Infos leitet sich m.E. Auch letztlich der Einsatzbereich des Rucksacks ab.

Denn da es ja bereits das Aether Modell mit 60 Litern von Osprey auf dem Markt gibt, stellt sich die Frage, warum es jetzt noch der Rook Variante bedarf.

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Gewicht und Tragegewicht

Zunächst zeichnet sich der Rook 65 durch sein Gesamtgewicht von nur 1,6 kg aus. Dies ist für ein Rucksack mit diesem Volumen und dem empfohlenem Tragegewicht von 15 kg schon aller Ehren wert und schlägt den Aether 65 mit 2,29 kg um Längen. Für einen Ultralightrucksack ist der Rook aber letztlich immer noch zu schwer, geschweige, dass man 15 kg als Ultralightwanderer mit sich schleppen möchte.

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Tragesystem:

Wie sieht also das Tragesystem bei einem nur 1,6 kg schweren 65 Liter Rucksack aus ? Es handelt sich bei dem Rook 65 um das so schön getaufte Air Speed Tragesystem, genauer müsste man jedoch Air Speed Rückenplatte sagen, denn diese gibt dem Rucksack das gewissen Etwas. Denn die Rückenplatte besteht aus einer Netzplatte, welche immer Abstand zum Rücken hält und somit immer für eine gewisse Belüftung sorgt.

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Plattes Aufliegen des Rucksackes auf dem Rücken und zusätzliche Druckstellen werden hier also Einhalt geboten. Die Rückenlänge lässt sich dabei schnell über ein mir bis dato unbekanntes System verstellen. So lassen sich einfach zwei „Drahtanker“ seitlich aus der Rückenplatte aus einem Ösenschlaufensystem herausziehen und schnell in ein anderes Fach verankern. So dass ein Verstellen der Rückenlänge in weniger als eine Minute zu bewerkstelligen ist.

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Bislang hält dieses System und die Anker haben sich bislang noch nicht alleine gelöst. Ich werde zu späterem Testzeitpunkt vielleicht noch einmal darauf zurückkommen (müssen).

Die Hüftflossen sind bislang erstaunlich hart und ich hatte nach erstem Testtragen bei einer Dauer von 5 Stunde und vielleicht 10 kg Gewicht durchaus Druckstellen an meiner Hüfte. Hier ist es interessant zu sehen, ob diese ein wenig weicher werden. Während des Tragens jedoch fiel mir dies nicht besonders auf und ich hatte das Gefühl, dass der Rucksack entspannt auf dem Becken sitzt und die Lastenübertragung sehr gut funktionierte. Insgesamt hat mich dieses Tragesystem jedoch zunächst einmal voll überzeugt. Ich hatte selten ein solch angenehmes Gefühl auf dem Rücken während einer Wanderung bei dem Volumen und dem Gewicht.

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Taschen / Verstaumöglichkeiten:

Bei den Verstaumöglichkeiten des Rooks zeigen sich nun verstärkt die Unterschiede zu höherklassigen und auch teureren Rucksäcken. Denn hier wurde immens gespart.

Zunächst wartet der Rook mit der klassischen Zweiteilung eines Toploaders auf. Denn so wird der Rucksack innen zum Schlafsackfach unterteilt. Wie zumeist bei Osprey ist dieses Fach jedoch nicht durch ein Reißverschluss unterteilt, sondern allein durch ein zwei etwas kniffligere Schnallverschlüsse, so dass immer Gefahr besteht, dass etwas nach unten durchrutscht. Da ich zumeist aber eh die meisten Kleinteile in weitere Aufbewahrungssäcke verstaut habe, stellt dies für mich kein größeres Problem dar.

Des Weiteren verfügt der Rook über ein äußeres recht großes Deckelfach inklusive Schlüsselclip im Innern des Hauptfaches. Negativ fällt jedoch bei Benutzung auf, dass die Öffnung zu diesem Fach recht klein bzw. schmal ist.

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Man hat demgemäß Probleme vernünftig in dieses Fach zu greifen. Weiterhin fehlt mir ein Deckelfach innen, in welches man die wichtigsten Utensilien verstauen könnte.

Außen am Rucksack ist der Rook mit zwei Meshfächer ausgestattet, in welches sich Wasserflaschen etc. verstauen lassen und an welche man schnell gelangt. Das Fach ist sehr groß, so dass meine 1 Liter Flasche problemlos komplett in dieser verstaut werden konnte.

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Ebenso fehlt leider auch ein vorderes Stretchfach, welches sich auf Langstreckenwanderungen sehr verdient gemacht hätte, lässt sich doch hier bei Zunahme von nur etwas mehr Gewicht, relativ viel verstauen. Schade.

Nicht fehlen dürfen jedoch die Hüftflossen-Taschen, in welche sich Handy oder GPS schnell verstauen lassen. Bislang lässt sich jedoch die rechte Seite bei mir erstaunlich schwer verschließen, so dass ich immer mit der zweiten Hand nachhelfen muss. Ich denke / hoffe aber, dass sich diese Schwierigkeit noch legt. Auf dem unteren Bild kann man hoffentlich erkennen, wie die Tasche immer wieder eine Welle wirft, so dass das einhändige Zuziehen Probleme bereitet.

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Vorhandene und nicht vorhandene Features:

Es fehlt leider die von mir sehr geschätzte Stow-on-the-Go™ Befestigung für Trekkingstöcke , in welche sich während der Wanderung schnell die Stöcke befestigen lassen, ohne den Rucksack abnehmen zu müssen. Die Schlafmattenschlaufen sind abnehmbar, so dass man noch etwas Gewicht sparen könnte.

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Nicht gespart hat man an der Regenhülle, die integriert und schnell verstaubar ist.

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Ebenso gibt es eine Notfallpfeife am Brustgurt.

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Das Trinkblasenfach ist im Gegensatz zum Aether innen. Das macht aufgrund des Air-Speed Tragesystems auch Sinn, eine äußeres Trinkblasenfach wäre hier nicht möglich.

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Gut gelöst ist hingegen das Durchstecken des Trinkblasenschlauchs, denn dies ist in der MItte angeordnet, so dass man problemlos entscheiden kann, ob man den Schlauch links oder rechts am Schultergurt befestigen möchte.

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Des Weiteren lässt sich der Deckel des Rooks nicht abnehmen, die Möglichkeit einer Tagestasche ist somit genommen. Leider lässt sich sogar das Deckelfach nicht in der Höhe bzw. Länge verstellen, so dass das Rucksackvolumen nicht zu vergößern ist.

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Fazit:

Wer den Rook kauft, spart einiges an Geld, spart jedoch auch am Komfort. Das Preis-Leistungsverhältnis ist dennoch super, bekommt man doch einen hochwertigen Rucksack mit interessantem und komfortablem Tragesystem. Dazu spricht das Eigengewicht des Rucksacks eindeutig für sich. Als ich jedoch mit meiner Freundin eine längere Trekkingtour durch Marokko machen wollte und einiges an Gewicht für sie mittragen wollte, kam der Rucksack mit seinem Volumen an seine Grenzen. Ich musste hier dann doch auf meinen Aether zurückgreifen. Denn hier ist eindeutig der Nachteil des Rooks. Hat man bei den meisten anderen Rucksäcken noch die Möglichkeit, Sack und Pack andersweitig in zusätzliche Fächern zu verstauen, gibt es beim Rook nur die Seitentaschen und die Kompressionsriemen. Auch verlaufen die Verschlussriemen ohne weitere Schlaufe, so dass diese sich leicht verschieben lassen, was sich auf den Tragekomfort negativ auswirken kann.  Auch hier wurde wiederum gespart.

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Das heißt, wer den Rook kauft, sollte die Ambitionen haben, mit möglichst wenig Gewicht und Gepäck unterwegs sein zu wollen und er muss auf einigen Komfort verzichten.  Bis 15 Kilo lässt er sich gut tragen, so dass man auf einer Solotour gut mit ihm zurecht kommen sollte.

Für einfache Hüttentouren ist der Rook an Volumen schon wieder zu groß, auch wenn er sich hervorragend tragen lässt.

Also sollte man sich bei Kauf des Rook 65 im Klaren sein, wofür man ihn verwenden möchte.  Aufgrund der wenigen Verstaumöglichkeiten, der Schwierigkeiten bei der Öffnung und fehlender Verstellmöglichkeit des Deckelfachs und der Reißverschlussschwierigkeiten der Hüftflossentaschen, komme ich bei meiner absolut subjektiven Bewertung auf 3 von 5 Zelten.

Wem der fehlende Komfort nichts ausmacht, wird sicherlich einen 4-5 Zelte Rucksack bekommen und viel Spaß daran haben.

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Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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