Im test

OSPREY Exos 38 - Trekkingrucksack

OSPREY Exos 38 - Trekkingrucksack
Leichtgewicht für trockene Touren
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • leicht
  • komfortabel zu tragen
  • viele Befestigungsmöglichkeiten
  • Kompressionsriemen seitlich und unten
  • Topteil abnehmbar
  • gut anpassbar

Nachteile

  • kein Raincover
  • Stockhalterung nur begrenzt sinnvoll

Bewertung

Passend für unsere geplante Norwegen Reise kam von Outside Stories das Angebot, den neuen Osprey Exos 38 zu testen. Da wir einige Campingtrips unter freiem Himmel mit viel Gepäck geplant hatten, kam der Rucksack gerade recht.

38l sind für den Sommer voll in Ordnung gewesen, da auch außen am Rucksack viel befestigt werden kann. Hierfür gibt es links wie rechts und an der unteren Rückseite recht schmale Zurrgurte. Diese funktionieren prinzipiell sehr gut, sind aber etwas fummelig in der Handhabung und recht schwer festzuziehen. Die unteren, die ich meist für die Zeltbefestigung genutzt habe, mussten vll. 1x pro Tour nachgezogen werden, da sie etwas nachgegeben haben. Das war aber nicht wirklich tragisch und wurde mit der Zeit etwas besser. Zusätzlich gibt es auch noch etliche Schlaufen, an denen Karabiner etc. befestigt werden können.

Seitlich befinden sich Einschubtaschen, die konventionell von oben aber auch von vorne benutzt werden können. Für Trinkflaschen ist das sehr praktisch, da sie besser entnommen werden können, bei Kleinkram (Wanderführer/Taschenmesser/Riegel/…) eher nicht, da so etwas leichter rausfallen kann. Verloren habe ich zwar nichts während der Testphase, aber ich habe oft einen Kontrollgriff getätigt, um zu sehen, ob noch alles da ist.

Für die Windjacke eignet sich auch das große Netzfach zentral auf der Rückseite des Rucksacks.

Der Rucksack ist prinzipiell als normaler Toploader konzipiert mit einem großen Hauptfach. In diesem befindet sich noch ein wasserdichtes Einschubfach für Trinkblasen bis zu 3l (habe ich auch benutzt).

Das Tragesystem besteht an der Rückenfläche aus einer Art Netz, das sehr angenehm den Rücken belüftet, gerade beim schweißtreibenden Aufstieg.  Um hinter dem Netz ausreichen Platz zu haben, damit die Luft zirkulieren kann, ist die rückennahe Seite vom Rücken weg gewölbt. Beim Beladen ist das unproblematisch, sobald aber noch die volle 3l Trinkblase verstaut ist, generiert das eine Art Engpass und für größere Gegenstände (bspw. Kochtopf oder Schlafsack) kanns dann schon etwas schwierig werden beim Reinstopfen. Ist das Hauptfach beladen, wird es über eine Kordel verzurrt und dann mit dem abnehmbaren Topteil abgedeckt und verklipst. Wird der Stauraum des Topteils nicht genutzt, kann es superschnell abgeklipst und zuhause gelassen werden. Das Hauptfach wird dann über einen daran angenähten Deckel geschlossen, der in die gleichen Klipse passt, an denen sonst das Topteil befestigt wird.

Die Hüftgurte sind relativ wenig gepolstert, trotzdem aber sehr bequem, so dass es nicht zu Druckstellen gekommen ist. Die Schultergurte sind dafür aber richtig schön soft. Auch bei viel Zuladung hat hier nichts gedrückt oder gescheuert. Den Rucksack hatte ich in Norwegen 14 Tage lang fast täglich in Benutzung mit viel Gepäck, aber Verschleiß ist keiner bemerkbar, auch wenn er oft auf steinigem Boden oder kratzigem Buschwerk abgestellt wurde.

Die seitliche Stockhalterung funktioniert prinzipiell gut ohne dass man den Rucksack absetzen muss, für die Leki Faltstöcke war der Abstand im eingeklappten Zustand aber zu lang. Im ausgeklappten Zustand bleibt man aber leicht hängen in Buschwerk oder beim Klettern, eben genau da, wo man die Halterung nutzen möchte. Außerdem habe ich mir dann den Arm etwas wundgescheuert, wenn die Stöcke länger in der seitlichen Halterung waren, da wir meistens mit kurzen Ärmeln unterwegs waren.

Ich habe die Stöcke dann also lieber hinten am Rucksack oder in den seitlichen Taschen mit den Riemen befestigt. Das dauerte zwar etwas länger aber war auf Dauer angenehmer und weniger im Weg.

Bei kleinen Regenschauern ist der Rucksack ausreichend gewesen, um den Inhalt vor Nässe zu schützen. Wir sind aber einmal beim Abstieg von Gewittern überrascht worden und waren ca. 2h im strömenden Regen unterwegs. Da der Rucksack kein Raincover besitzt, wurden mir von Osprey Drypacks mitgegeben. Mit einem Großen habe ich den gesamten Hauptfach-Inhalt wasserdicht bekommen, und Kamera und Handy waren im Topteil in einem kleinen Drypack gut verstaut.

Das funktioniert zwar, aber meine Frau war nur mit Raincover unterwegs und ihr Rucksack-Inhalt war genauso trocken wie bei mir, nur dass auch ihr Rucksack (zumindest der Hauptteil) komplett trocken war, währen mein Exos am nächsten Tag erstmal einige Zeit in die Sonne musste (und auch erstaunlich lange gebraucht hat, um wieder trocken zu werden).

Gerade für einen Rucksack, der für Mehrtagestouren konzipiert ist, bei dem sich das Wetter gerade in den Bergen ja schnell mal ändern kann, finde ich nach wie vor die Raincover-Lösung besser, auch wenn der Inhalt mit den Drypacks trotzdem knochentrocken geblieben ist. Das Beladen wird dadurch aber etwas fummeliger, z.B. das Stopfen des Schlafsacks in den Drypack im Hauptfach, dabei rutscht der Drypack, der ja sehr glatt ist, dauernd mit rein und muss dann am Rand wieder hochgezogen werden…

Folgendes habe ich während der Touren meist transportiert:

-          Zelt

-          Daunenschlafsack

-          Isomatte

-          Kocher und Brennstoff

-          Geschirr

-          Regenjacke

-          Daunenjacke / Sweatshirt

-          Wechselshirt

-          Stöcke

-          Systemkamera

-          Campinglaterne

-          Rother Wanderführer

-          3l Trinkblase

-          Essen

-          Taschenmesser

-          Becher

Das hat alles recht gut funktioniert, aber es war schon sehr voll. Eine Nummer größer wäre gerade für kältere Temperaturen oder etwas mehr Gepäck dann schon zu empfehlen. Durch die vielen Außenbefestigungen kam ich aber trotzdem gut zurecht.

Auch bei der Tierwelt schein der Rucksack beliebt zu sein, zumindest durfte ich für den Marienkäfer kurz Taxi spielen hehe...

Zusammenfassung:

Der Exos ist echt ein super Rucksack und tut alles was er soll mit einem sensationell niedrigen Gewicht und trägt sich wirklich angenehm auch im Dauereinsatz. Auch mit einer Zuladung von durchschnittlich 9kg hatte ich keine Scheuerstellen. Alle Gurte und Schnallen und der Stoff haben die Testphase unbeschadet überstanden und die Rückenbelüftung funktioniert gut.

Die Stockhalterung und das fehlende Raincover (aus Gewichtsgründen vermutlich) sind für mich kleine Kritikpunkte die 4/5 Zelten als Endergebnis ergeben.

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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