Outsidestories hat mir den Ortlieb Gear Pack in der 32l Variante zur Verfügung gestellt, auf dass ich Ihn 6 Wochen in die Mangel nehmen kann.

Der Gear Pack ist eine Mischung aus Packsack und Rucksack. Alle Features wie der Tragegriff und das Rückensystem lassen sich schnell und einfach an- und abmontieren. Zusätzlich enthielt meine Testvariante noch die Netztasche für z.B. eine Trinkflasche, diese ist aber aufpreispflichtig, genau wie ein Set aus Stockhalterung und Kompressionsriemen.

Der Ortlieb Gear Pack ist das erste Ortlieb Rucksack Produkt, das ich zum Testen erhalten haben, das eine Rucksackfunktion hat, und wirklich auch recht komfortabel zu tragen ist, auch wenn Schulter und Hüftgurte auf den ersten Blick relativ wenig überzeugend wirken. Auch beim Wackeltest auf der Treppe sitzt er sehr stabil.

Der Rucksack liegt komplett am Rücken an, was nicht unangenehm ist aber zu starkem Schwitzen führt. Gerade beim Pendeln mit dem Rad, etwas was nicht ideal ist. Dafür ist der Rucksack, wie auch schon die anderen getesteten Produkte das Maß der Dinge in Sachen Wasserdichtigkeit (IP64). Da der Rucksack aus dem gleichen Material ist, wie bisherige Testobjekte, habe ich davon abgesehen ihn wieder in die Dusche zu stellen. Beim Pendeln gab es auch keinen Regen während der Testperiode aber wie schon gesagt, gibt es hier eigentlich nie Probleme bei Ortlieb.

Ich habe den Gear Pack hauptsächlich zum Pendeln mit dem Rad genutzt. Dafür ist er eigentlich prädestiniert, weil es eigentlich nur ein großer Stauraum ist. Also einfach Hose, Hemd etc. sauber falten und mit den Lederschuhen ab in den Sack. Durch die große Öffnung gestaltet sich das Be- und Entladen super einfach. Möchte man den Gear Pack nur als Packsack nutzen (beim Paddeln z.B.) kann auch noch die Schaumstoffplatte aus einer Klettverschlusstasche im Inneren entfernt werden. Diese stabilisiert bei der Rucksacknutzung zusätzlich und verhindert, dass Gegenstände in den Rücken pieksen.

Das Volumen ist für diese Zwecke schon fast überdimensioniert. Als ich einmal unterwegs etwas aus dem Packsack holen wollte musste ich schon fast hineinkriechen (na gut, zumindest war der gesamte Arm im Rucksack gesteckt) um bis auf den Boden zu kommen. Das ist aber dem Aufrollverschluss geschuldet, der im offenen Zustand nochmal ca 30cm. aufträgt. Ein kleines Fach im oberen Teil des Rucksacks wäre schon eine sinnvolle Ergänzung oder eine kleine Tasche auf den Hüftflossen.

Auf den Bildern sind auch Kamera / Ersatzbekleidung / was zu Essen / 2 Trinkflaschenetc… im Rucksack, dafür sieht er noch sehr leer aus.

Die vielen Befestigungsösen auf der Außenseite lassen das Anbringen von zusätzlichem Material zu.

Alles in allem ist der Gear Pack eine gute Idee aber mit einem vollwertigen Rucksack kann er in Sachen Tragekomfort und Organisation dank Unterteilung nicht konkurrieren. Für mich, der jetzt keine expliziten Wassersportarten betreibt, sondern eher zu Lande unterwegs ist, kommt eher ein normaler Rucksack mit besserem Tragesystem und Raincover in Frage.

Da ich aber glaube, dass es dennoch in anderen Bereichen eine Daseinsberechtigung für den Gear Pack gibt, bekommt er von mir 4/5 Zelten, da die Rucksackfunktion zwar deutlich besser geworden ist, aber immernoch eine Kompromisslösung darstellt.

Wer einen wasserdichten Packsack benötigt, der eine Rucksackfunktion bietet ist hier sicher Qualitativ gut aufgehoben. Preislich finde ich den Gear Pack mit 139€ UVP (ohne Zubehör (Trinkflaschenhalterung 9,99€ / Riemenset mit Stockhalterung 9,99€) wie gewohnt etwas hoch angesetzt. Dafür ist die Tasche dann bestimmt im Langzeiteinsatz relativ unkaputtbar.