Camp- Kinetic Gyro Rewind Pro

Das Wichtigste: Zunächst das für ein Klettersteig-Set Wichtigste: Die Sicherheit. Und so ist das Kinetic Gyro Rewind Pro ein Klettersteig-Set, welches sich als ein Set auszeichnet, welches als erstes der neuen Norm EN958 entspricht. Das heißt, dass das System bei einem Körpergewicht von 40 – 120 kg eingesetzt werden kann. Wer sich über diese Norm ein wenig genauer informieren möchte, findet auf der folgenden Seite sehr gute Informationen dazu: http://tidd.ly/8276a054

Im Überblick:

Länge: 90-135 cm

Gewicht: 675 g

Material der Bänder: Rewind Polyester 22 mm

Stoßdämpfersystem: Zerreißung

Verbindungsglieder: Horai

Systeme:

Rewind System:

Als Rewind System werden die elastischen Sicherungsarme (aus Polyester) mit 22 mm Schlauchband bezeichnet. Dieses Schlauchband befindet sich zum einen an den Sicherungsarmen, zum anderen an der Einbindeschlaufe.

Die gezwirnte Verbindungsschlaufe aus elastischem Polyesterband gewährleistet die korrekte und einfache Platzierung des Sets mit Einhängeösen jeglicher Art und ermöglicht somit den Einsatz mit allen Gurtmodellen. Es ermöglicht so ein körpernahes Handling der Karabiner.

Gyro- System:

Gyro stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie Ring oder auch Kreis. Und so hat dieses Klettersteig-Set einen 3 D- Wirbel integriert, welcher sich mit dreht und dementsprechend die Drehung der „Arme“ wieder entdreht. Bei „normalen“ Klettersteig-Sets besteht das Drehelement aus drei statt nur einem Drehteil. Dies kann als absolutes Highlight des Sets angesehen werden, denn in der Praxis unterscheidet sich das Set genau durch dieses Element elementar von anderen Klettersteig-Sets.

Horai- Karabiner:

Der Horai Karabiner liegt gut in der Hand, da schön abgerundet. Er ist nicht zu klein oder zu groß und kann einfach mit einem oder zwei Fingern problemlos geöffnet werden., um danach automatisch verriegelt zu sein. Die große Öffnung (32mm) sorgt dafür, dass man sich schnell in einen Karabiner einhängen kann. Die Verarbeitung ist sauber und belastet nicht die Hände, wenn man einmal ohne Handschuhe unterwegs sein sollte. Die Horai Karabiner gelten als besonders robust.

Bandfalldämpfer:

Im Falle eines Sturzes zerreißt der Bandfalldämpfer und absorbiert Sturzenergie um die Verletzungsgefahr zu verringern.. Der Bandfalldämpfer besteht im Wesentlichen aus miteinander vernähtem Bandmaterial. Im Falle eines Sturzes reißen die Nähte nach und nach auf und verringern auf diesem Wege die Energie, die auf den Stürzenden beim Abfangen des Sturzes wirkt. Meist ist der Bandfalldämpfer in einem Täschchen am Klettersteigset untergebracht.So auch beim Gyro Pro. Es ist in einer kleinen Tasche angeordnet, welche sich mit einem Reißverschluss öffnen lässt. Dies ist praktisch, wenn man es nach Regen wieder trocknen möchte.

Befestigungsschlaufe:

Die Befestigungsschlaufe besteht aus einem elastischen Material und kann einfach und problemlos am Klettergurt befestigt bzw. eingezogen werden.

Im Einsatz:

Ich habe den Gyro Pro auf verschiedenen Klettersteigen im Berchtesgadener Land im Einsatz gehabt. Dabei ist absolut das Gyro-System hervorzuheben. Dies stellt eine absolute Erleichterung gegenüber meinem alten Klettersteig-Set dar. Die absolut nervige Zeit, in der sich die Arme verdreht haben und man diese wieder entdrehen musste, ist passee, so dass man sich wirklich voll und ganz auf die Arbeit und Freizeit in der Bergwand konzentrieren kann. Gerade an kniffligen Stellen ist dies eine überragende Lösung und kann von mir an dieser Stelle nicht genügend gelobt werden.  

Auf den Bildern sollte zu erkennen sein, wie die Arme zunächst verdreht sind, sich dann aber wie von Gyro-Geisterhand wieder entdrehen.

Des Weiteren läuft die Handhabung absolut unproblematisch. Die Karabiner laufen gut in der Hand, es gibt keine Störungen im System, so dass ich mich jederzeit sehr sicher mit dem Gyrp Pro fühlte.

Die Zwirn-Befestigunsgsschlaufe passte bei mir gut, war lang und auch kurz genug, ohne dass man Gefahr lief irgendwo hängen zu bleiben.

Skeptisch hingegen war ich zu Beginn ein wenig bei der Verpackung des Bandfalldämpfers. Da dieser einfach durch einen Reißverschluss zu öffnen ist, hatte ich die Befürchtung, dass sich dieser Verschluss im Einsatz unter Umständen lösen und öffnen könnte. Diese Befürchtung war aber unnötig, da der Zipper auch wirklich gut unter dem Material der Tasche verschlossen wird.

Äußerst praktisch finde ich tatsächlich auch ein kleines Detail, nämlich die zusätzliche Tasche zum Verpacken des Klettersteig-Sets. Gerade für mich Outdoor – Chaoten stellt dies in der Organisation eine gelungene Hilfe dar. Insbesondere auch , da die Verpackung groß genug ist ) Ich hasse Verstaumöglichkeiten, die nur einmal beim Auspacken funktionieren und man danach nie wieder das Material vernünftig in die Tasche bekommt). Die Tasche lässt sich an einem Bändchen sogar aufhängen.

Mitgeliefert wird zudem eine Bedienungsanleitung in 21 Sprachen, so dass auch jeder hier fündig werden sollte. Diese ist auch online über CAMP einsehbar.

https://www.camp.it/prodotti3.aspx?CAT=57&CDV=85&B=&ART=~1947

Ich würde dennoch jedem Neuling dazu raten, beim ersten Einsatz eine Kletterschule zur Hilfe zu rufen und hier einen Einsteiger-Kurs zu belegen.

Fazit:

Ich würde es nicht mehr hergeben wollen oder mit meinem alten Set tauschen wollen. Eine ganz klare Kaufempfehlung!

Griast eich!

Eventuell habt ihr den Beitrag auf Outside-Stories.de über meinen Ausflug zu CAMP dem italienischen Hersteller für Kletterausrüstung gelesen. Falls dies noch nicht der Fall ist, könnt ihr ihn unter diesem Link finden: https://outside-stories.de/camp-kletterausruestung

Ein Programmpunkt an dem Wochenende war ein Klettersteig. Hier durfte ich den Kletterhelm Storm von CAMP und das Klettersteigset Kinetic Gyro Rewind Pro testen. Man muss dazusagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt ein kompletter Anfänger war. Das erste Mal einen Klettergurt und Helm an. Heißt ich kann euch das Klettersteigset aus der Sicht eines Anfängers zeigen. Des Weiteren war ich die letzten Wochen an dem ein oder anderen Klettersteig. Zwischen dem Wochenende in Italien und meinem Testbericht liegen jetzt knapp 4 Monate in denen ich beide Produkte genutzt und getestet habe. Was ich gleich vorwegnehmen kann, ich bin immer noch so begeistert von den beiden Produkten, wie am ersten Tag.

Aber beginnen wir mal ganz von vorne:

In der Nähe von Premana stand der Klettersteig Gamma 1 auf dem Plan. Dieser lässt sich in die Schwierigkeitsstufe C einordnen. Diese bin ich jetzt auch weiterhin gegangen, da es schon anspruchsvolle Kletterstellen gibt, aber für einen Neueinsteiger gut machbar sind, vorallem weil ich auch immer alleine unterwegs war, da ich noch keinen zum Klettersteiggehen überzeugen konnte.

Das Kinetic Gyro Rewind Pro ist das beste und komfortabelste Klettersteigset der Firma CAMP und somit auch das teuerste mit einem UVP von 140€. Der Name des Sets spricht schonmal zwei Besonderheiten an, welche das Klettersteigset ausmachen. Das ist einmal das Rewind System und das Gyro System.

Als Rewind System werden die elastischen Sicherungsarme mit 22 mm Schlauchband bezeichnet. Dieses Schlauchband befindet sich zum einen an den Sicherungsarmen, zum anderen an der Einbindeschlaufe. Somit ist die Führung der Sicherungsarme sehr nah am Körper. Ist der nächste Einhängepunkt etwas weiter entfernt, man jedoch umhängen möchte, kann man die Sicherungsarme ohne Kraftaufwand dehnen und sie leicht einhängen. Auch wenn sie am Klettergurt eingehängt sind hängen sie nicht weit runter und somit kann das Klettersteigset auch komfortabel beim Aufstieg getragen werden.  Des Weiteren führt das Schlauchband an der Einbindeschlaufe zu einem einfacheren Einbinden mittels Ankerstich und auch der Bandfalldämpfer liegt somit näher am Klettergurt an.

Der Bandfalldämpfer entspricht der aktuellsten Norm EN 958:2017 (für 40-120kg).

Der Bandfalldämpfer befindet sich in einer geschützten Hülle und sollte in dieser auch bleiben. Lediglich wenn es geregnet hat kann man den Reißverschluss öffnen, um auch den Bandfalldämpfer zu trocknen, falls dieser nass wurde. Um einen Bandfalldämpfer auszulösen benötigt es ganz schön viel Kraft, ist man jedoch gestürzt und der Dämpfer wurde ausgelöst, darf dieser nicht weiterverwendet werden. Um zu überprüfen ob der Bandfalldämpfer ausgelöst wurde. Ist der Bandfalldämpfer auch nur ganz leicht ausgelöst, darf das Klettersteigset nicht mehr verwendet werden.

Der Bandfalldämpfer ist mit den Sicherungsarmen über das Gyro System verbunden. Das Gyro System verhindert das verdrehen der Arme mithilfe eines dreifach Wirbelgelenks. Und das funktioniert einwandfrei. Sowohl die beiden Arme können sich nicht untereinander verdrehen als auch die Arme nicht um die eigene Achse. Alles entdreht sich komplett von selbst. Bei Produkten von anderen Herstellern wird oftmals gezeigt, dass man die Arme etwas auf Spannung bringen soll, damit sie sich entdrehen. Dies ist bei dem Kinetic Gyro Rewind Pro Klettersteigset nicht notwendig! Besonders Anfängern kann ich empfehlen gleich in dieses Pro-Modell zu investieren. Besonders wenn man noch unsicher am Klettersteig ist, kann man es gerade nicht gebrauchen einen Karabiner auszuhängen und die Sicherungsarme zu entdrehen. Hat man kein Gyro System ist dies nämlich unausweichlich. Somit kann sich der Anfänger ganz aufs Klettern konzentrieren und muss sich nicht um das verdrehen der Arme sorgen.

Zu guter letzt kommen wir noch zu den Karabinern diese heißen bei CAMP Horai und sind Handballenkarabiner. Um den Karabiner also zu öffnen muss man zuerst die schwarze Sicherung drücken. Dies ist ganz einfach mit einem Handgriff möglich. Die Form des Karabiners ermöglicht ein einfaches Einklinken und verhindert, dass man mit den Fingern das Eisenseil streift und sich so verletzt.

CAMP selbst zählt sein Klettersteigset zu den effektivsten am Markt und das kann ich auch bestätigen. Ich bin total zufrieden damit und kann das Klettersteigset auch jedem mit gutem Gewissen weiterempfehlen und werde das auch tun. Auch nach mehreren Klettersteigen ist das Set noch kein bisschen abgenutzt. Lediglich die Farbe der Karabiner ist abgegangen an den Stellen, an denen sie über das Stahlseil schleifen. Dies ist aber ganz normal und nicht zu verhindern.

Für das tolle Produkt von CAMP gibt es 5 Sterne.

Pfiats eich!

Die neue Klettersteigset-Norm ist da!

Auch wenn sich Günther Platter im Vorwort des neuen Berg&Steigen die Frage gestellt hat, ob das den Endverbraucher tatsächlich interessieren muss: Ich freue mich, dass ich mich dank Outside-Stories der spannenden Aufgabe annehmen durfte, das neu gestaltete Set von CAMP ausgiebigst zu testen! Dabei soll auch die neue Norm nicht unerwähnt bleiben.

EN 958:2017
Was genau ist anders:
Limits und Testverfahren werden geändert oder neu eingeführt, für die EndverbraucherInnen bedeutet das kurz gesagt zwei große Neuerungen:

• Klettersteigsets werden ausgiebiger und strenger getestet.
• Das Band des Bandfalldämpfers wird länger.

Zweiteres heißt: Etwas geringere Fangstoßkräfte und eine Ausweitung des Gewichtsspektrums auf 40-120 Kilogramm. Bisher hatte die Gewichtsbeschränkung bei NutzerInnen am oberen oder unteren Ende der Skala für Verunsicherung gesorgt.
Ein längerer Bandfalldämpfer bedeutet allerdings auch mehr Material, also mehr Gewicht.

CAMP hat ein Klettersteig-Set unter dieser Norm entwickelt und diesen Sommer neu auf den Markt gebracht, welches sich leicht und komfortabel bedienen lässt. Damit ist es besonders für Genuss-orientierte Klettersteig-Geherinnen zum empfehlen, denen ein paar Gramm mehr nichts ausmachen.

Handling

Trotz des längeren Bandes ist der Bandfalldämpfer nicht unangenehm groß. Groß sind allerdings die Karabiner. Sie lassen sich super bedienen:
Die Handballensicherung ist ergonomisch geformt und leichtgängig; Außerdem relativ weit zurückgesetzt, sodass sich die Finger weiter weg vom Stahlseil befinden.
Sich die Finger zwischen Stahlseil und Karabiner einzuklemmen...dazu muss man sich schon sehr ungeschickt anstellen.

Die schönen blauen Karabiner sind zwar groß, durch ihre Flache und schmale Bauweise aber trotzdem angenehm leicht. Wie bei allen Karabinern der neuen CAMP-Reihe ist die Karabinernase sehr schmal und klein, was sich beim Handling ebenfalls positiv bemerkbar macht. (Im Foto liegt ein üblicher Schnappkarabiner bei Karabinern um die Größenrelation zu zeigen)

Zwischen Bandfalldämpfer und Karabiner befinden sich natürlich die elastischen Lastarme. Diese sind mit einem GYRO-Wirbel am Bandfalldämpfer befestigt. Das Gyro-System lässt die Arme in alle Richtungen Bewegungsfreiheit, somit können sie sich nicht verdrehen oder ineinander verheddern. Die Schlaufe, an der der Gyro-Wirbel befestigt ist, ist außerdem groß genug für einen weitere Karabiner. An diesem kann man sich in kurzem Abstand zum Rasten ans Seil hängen, ohne den Bandfalldämpfer zu umgehen. Das kann auch für Hilfreich sein, wenn man in Traversen gerne nah am Seil hängt
(Achtung: Trotzdem immer die beiden Klettersteig-Karabiner eingehängt lassen!)

Durch das Gyro-Gelenk spart sich CAMP außerdem die Vernähung der beiden Last-Arme, was bei älteren Sets und falscher Belastung(!) zu schnellem Verschleiß oder sogar Komplettversagen führte.

Ein weiterer und letzer großer Pluspunkt in meinen Augen:

Beim KINECT Gyro Rewind Pro ist zwar der Name etwas umständlich, der Aufbau des Sets ist allerdings trotz schönem Design sehr simpel und übersichtlich. Alle Nähte sind in grellem Grün und haben sich vom Rest des blau-weißen Sets ab. Somit sind alle Einzelteile gut einzusehen und schnell auf Sicht zu kontrollieren ob irgendwo Verschließ zu sehen ist.

Von mir eine klare Kaufempfehlung. Der Preis ist zwar etwas höher, aber durchaus angemessen. Wer sich auf Grund des Eigengewichts über die neue E-Norm freut, kann hier getrost einen treuen Freund finden.

Wer aufs Gewicht schaut, findet leichtere Sets, die aber meist ohne Lastarm-Gelenk und komfortablen Karabinern auskommen müssen.

Bravo CAMP!