ultraleiche Expresse ohne Nase perfekt für lange Routen
Vorteile
- ultra leicht
- keine Nase
- angenehmes Handling, z.B. schnelles Klippen
- große, dünne Schnapper
Nachteile
- teuer
- dünnes Band
Bewertung
Bei langen Mehrseillängenrouten merkt man jedes Gramm, das man zusätzlich mit sich herum schleppt. Leichte Exen sind deshalb eine tolle Erleichterung. Als Nachsteiger freut man sich zusätzlich, wenn das Seil nicht dauernd im Karabiner hakt. Die Petzl Ange L Expressen finde ich deshalb perfekt.
Gewicht
Auf der Herstellerseite findet man Angaben von 34 Gramm pro Schnapper, ich habe 81 Gramm pro Expresse gewogen. Im Vergleich zu einer alten AustriaAlpin Exe (siehe Bild weiter unten), die 120 Gramm wiegt, ist das eine Einsparung von knapp einem Drittel. Angenommen, man hat 12 Expressen dabei, dann ist das fast ein halbes Kilo weniger. Das merkt man schon, wenn man ein paar mehr Seillängen klettert, gerade wenn es überhängend oder schwer wird.
Form
Die Petzl Ange gibt es in der S und L Variante. Ich habe mich für die größere, die L Variante, entschieden. Meiner Meinung nach sind die kleineren Karabiner zu klein für ein angenehmes Handling und behindern beim Klippen. Die Ange L Karabiner lassen sich hingegen schnell einhängen. Von der Größe her sind sie vergleichbar mit anderen Modellen (zB den Hoodwire von Black Diamond, die aber ein Sicherheitsrisiko darstellen können, wie man in meiner Bewertung von ihnen nachlesen kann).
Die Nase, die mit den meisten Drahtschnappern einher geht, ist bei der Ange L verborgen. Eine Nase hat den Nachteil, dass sich das Seil gerne darin verhakt, wenn man sie als Nachsteiger aushängen möchte. Und gerade an einer schweren Stelle kann es viele Nerven und Kraft kosten, wenn man das Seil nicht ausgehängt bekommt. Und diese Kraft und Nerven kann man sich mit den Ange L Expressen sparen. Auf dem Bild unten kann man sehen, wie die Nase umgangen wird: Der Drahtbügel ist so klein, dass die Öffnung, in die er einschnappt, vom restlichen Schnapper umgeben wird und nicht bis zum Rand des Materials geht. Es gibt sozusagen nur ein Drahtbügel-Loch, aber keine Nase.
Zur Form lässt sich außerdem noch sagen, dass die Schnapper an der Öffnung dünner sind als die Black Diamond Hoodwire Schnapper. Mit denen hatte ich hin und wieder Probleme, Normalhaken zu klippen, da sie nicht durch das Loch gepasst haben. Oder teilweise sogar bei Expressankern, wenn noch ein dickes Seilstück daran festgebunden war. Die Ange L Karabiner haben solche Probleme bisher nicht gezeigt.
Zu bemerken ist außerdem noch, dass das Band relativ lang ist im Vergleich zu anderen Expressen. Das kann hilfreich sein für den Seilverlauf, aber auch stören, da die Expressen am Gurt länger herunterhängen. Ich persönlich habe keinen merklichen Unterschied feststellen können. Was man merkt ist eher, dass das Band schmäler ist. Beim Technoklettern oder wenn man sich sonst mal dran festhalten möchte, ist das unangenehmer. Außerdem ist die Öffnung oben am Band recht groß, was in Kombination mit dem schmalen Band den Eindruck macht, als ob der obere Karabiner beim Aushängen leicht rausrutschen könnte. Ist mir aber bisher nicht passiert.
Fazit
Bis auf das dünne Band, das man negativ sehen könnte im Vergleich zu den Hoodwire, haben die Petzl Ange L die gleichen Vorteile wie die Black Diamond Expressen. Zusätzlich haben sie nicht das Sicherheitsproblem (die Schnapper schließen nicht mehr, nachzulesen in der entsprechenden Bewertung), weshalb ich sie auf jeden Fall den Hoodwire Expressen vorziehen würde, auch wenn sie ein wenig teurer sind. Denn von den paar Euro weniger hat man auch nichts, wenn bald ein paar Schnapper nicht mehr benutzbar sind.
Ich möchte kurz darauf…
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Danke für den Hinweis. Wir…
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