Im test

Test: WOOLPOWER Jacket 400 - Merino-Jacke, Herren

WOOLPOWER Jacket 400 - Merino-Jacke, Herren
Merinowolljacke mit hoher Wärmeisolierung
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Ausgezeichnete Wärmeisolierung
  • Angenehmer Tragekomfort, ohne zu Kratzen
  • Vielseitig einsetzbar als Midlayer oder allein bei moderaten Temperaturen
  • Pflegeleicht und langlebig

Nachteile

  • Nicht winddicht, erfordert zusätzliche Schichten bei starkem, kaltem Wind
  • Optisch störendes Logo im Bereich des Kragens
  • Keine Taschen vorhanden
  • Höherer Preis, aber gerechtfertigt durch die Qualität

Bewertung

In den letzten sechs Wochen hatte ich die Gelegenheit, die „Jacket 400“ in der Farbe „Autumn Red“ vom Hersteller Woolpower zu testen. Wie der Name des Herstellers schon vermuten lässt, bestehen die Produkte fast komplett aus (Merino-)Wolle. Sämtliche Produkte werden in Schweden hergestellt.

Bei der Jacket 400 handelt es sich um eine Merinowolljacke mit integrierten Daumenschlaufen. Die Merinowolljacke eignet sich ideal als mittlere Bekleidungsschicht bei Outdoor-Aktivitäten. Sie kann aber auch einfach so getragen werden. Das Material der Jacke besteht laut Herstellerangaben zu 70 Prozent aus Wolle, 28 Prozent aus Polyamid und 2 Prozent aus Elasthan. Die Zahl „400“ im Namen steht für die Materialstärke der Merinowolljacke (400 g/m²). Je höher die Zahl, desto stärker ist auch das Material.

Ziel dieses sechswöchigen Tests war es für mich, die Jacke unter realen Bedingungen auf ihre Leistungsfähigkeit, ihren Komfort und ihre Qualität zu prüfen.

Die Einsatzbereiche der Jacke erstrecken sich vom Wandern im Mittelgebirge bis hin zu Strandspaziergängen an der Nordsee. Auf „Herz und Nieren“ konnte ich die Merinowolljacke im Hochsommer bei unterschiedlichen Testumgebungen testen: Wind, Nieselregen und Temperaturen zwischen ca. 15 und 25 Grad Celsius.

 

Der erste Eindruck:

Bereits die Verpackung macht einen sehr wertigen Eindruck und kann sich wirklich sehen lassen.

Die Merinowolljacke kommt in einer schönen Verpackung daher
Die Merinowolljacke kommt in einer schönen Verpackung daher.

Nachdem ich die Merinowolljacke aus ihrer Verpackung genommen hatte, fiel mir sofort das angenehme Gewicht und die Haptik auf. Wie bereits oben erläutert, ist die Jacke aus einer dichten, weichen Merinowollmischung gefertigt. Sie fühlt sich jedoch nicht zu schwer an, was mir als leidenschaftlicher Wanderer sofort positiv auffiel.

Optisch präsentiert sich die Jacke funktional und zeitlos. Sie wirkt auf den ersten Blick robust und schlicht, was in rauen Umgebungen wie in den Bergen oder an der Küste von Vorteil ist, wo eine strapazierfähige Ausrüstung benötigt wird. Ein wenig als störend im Sinne der Optik empfinde ich das Logo im Bereich des Kragens. Aber das ist natürlich Geschmackssache und für mich eher zweitrangig.

Logo im Bereich des Kragens
Logo im Bereich des Kragens.

Mit einer Größe von 1,90 m, einem Körpergewicht von ca. 100 kg und einem Brustumfang von 116 cm hatte ich mich bei der Jacke für die Größe XL entschieden. Die Größe der Jacke passte gut, aber die Jacke saß etwas lockerer als erwartet – insbesondere an den Armen, was ich jedoch positiv bewerte, da sie mir so ausreichend Bewegungsfreiheit beim Wandern generell und für die Schichtung von zusätzlicher Kleidung bot.

 

Wärmeleistung:

Während meines sechswöchigen Tests stellte sich die Merinowolljacke als äußerst zuverlässig in Sachen Wärmeleistung heraus. Besonders beim Wandern im Mittelgebirge sowie bei den teils stürmischen Bedingungen an der Küste zeigte die Jacke ihre Stärke. Die Temperaturen schwankten während des Testzeitraumes zwischen ca. 15 und 25 Grad Celsius.

Selbst bei kühlen Windböen, die an der Küste oft unvermeidbar sind, hielt die Jacke meinen Oberkörper angenehm warm. Sie isolierte sehr gut und hielt meine Körpertemperatur stabil, selbst wenn der Wind durch die Dünen fegte oder ich längere Zeit auf feuchtem Untergrund unterwegs war. Bei deutlich kühleren Temperaturen konnte ich die Jacke während der Hochsommerzeit leider nicht testen. Aufgrund der oben gemachten Erfahrungen gehe ich jedoch davon aus, dass die Jacke auch bei Temperaturen im oberen einstelligen Bereich zuverlässig ihren Job macht.

Zudem besteht ja auch die Möglichkeit, die Jacke als Midlayer zu nutzen. So kann problemlos eine Hardshelljacke darüber gezogen werden. Bei Regen erwies sich die Merinowolljacke als idealer Midlayer, da sie die eigene Körperwärme speicherte und gleichzeitig Feuchtigkeit nach außen transportierte. Gerade bei windigen, feuchten Bedingungen im Gebirge und an der Küste schätzte ich diese Eigenschaft sehr. Positiv an der Jacke lässt sich auch die Wärmeleistung im feuchten Zustand bewerten – wenn man beispielsweise schwitzt oder es regnet.

Merinowolljacke in Aktion
Merinowolljacke in Aktion.

Komfort und Tragegefühl:

Besonders positiv fiel mir der Tragekomfort auf. Die Jacke sitzt weich auf der Haut, und ich spürte kein unangenehmes Kratzen oder Jucken, was bei Merinowolle oft vorkommen kann. Hautirritationen konnte ich keine feststellen. Auch bei mehrstündigen Wanderungen fühlte ich mich in der Jacke sehr wohl. Ein großer Vorteil war das gute Feuchtigkeitsmanagement: Selbst wenn ich beim Wandern in den Bergen ins Schwitzen geriet, blieb die Jacke angenehm trocken, da sie die Feuchtigkeit effizient nach außen abgab.

Die Ärmelbündchen sind elastisch und liegen gut an den Handgelenken an, was das Eindringen von Kälte verhindert. Sehr praktisch sind die in der Jacke eingearbeiteten Daumenschlaufen, die zusätzlich den Tragekomfort erhöhen und zudem zuverlässig vor Auskühlung schützen. Auch die Länge der Jacke war angenehm – sie bedeckt den unteren Rücken vollständig und schützte so vor kühleren Temperaturen, selbst wenn ich mich häufig bückte oder streckte, wie es bei Wanderungen über unebenes Terrain oft der Fall ist.

Daumenschlaufen
Daumenschlaufen.

Praktisch wären meiner Meinung nach noch zwei Taschen an der Jacke gewesen, um wichtige Dinge verstauen zu können, auf die man schnell zugreifen muss. So muss man sich irgendwie anders behelfen. Sinn macht dies aber auch nur, solange man die Jacke solo verwendet. Sobald die Jacke als Midlayer zum Einsatz kommt, hätte man ja eh keinen direkten Zugriff auf die Taschen.

 

Widerstands- und Pflegeleichtigkeit:

Wie bereits erläutert, wurde die Jacke bei mir intensiv genutzt: sowohl in den Bergen als auch am Meer. Trotz der teils rauen Bedingungen – vom Reiben des Rucksacks auf den Schultern bis hin zu salzhaltiger Luft und feuchtem Sand an der Küste – blieb die Jacke in tadellosem Zustand. Die Wolle zeigte keinerlei Pilling, und auch die Nähte blieben stabil. Einmal wurde ich von einem leichten Regenschauer überrascht und meine Hardshelljacke hatte ich leider nicht dabei. Dabei perlte das Wasser zunächst gut von der Jacke ab, aber nach einiger Zeit war die Feuchtigkeit am Körper spürbar.

Dies war jedoch zu erwarten, da die Jacke nicht als wasserabweisend konzipiert ist. In puncto Pflege hat mich die Jacke positiv überrascht. Obwohl sie nach intensiver Nutzung am Meer eine leichte „Salznote“ entwickelt hatte, ließ sich diese nach dem Waschen problemlos entfernen. Nach schweißtreibenden Wanderungen war auch kein Schweißgeruch an der Jacke wahrnehmbar. Auch nach mehreren Waschgängen behielt die Jacke ihre Form und Funktionalität bei, was mir besonders gut gefiel, da viele Wollprodukte nach dem Waschen oft ausleiern.

Einsatz im Mittelgebirge und am Meer:

Ein besonderer Aspekt meines Tests war die Nutzung der Merinowolljacke bei Wanderungen im Mittelgebirge sowie bei Spaziergängen am Meer. Hierbei war es vor allem der oft kalte, schneidende Wind, der eine Herausforderung darstellte. Die Jacke schaffte es, mich zuverlässig warm zu halten, solange ich in Bewegung blieb. In Momenten, in denen ich mich längere Zeit nicht bewegte – z. B. bei Pausen – wurde jedoch klar, dass die Jacke nicht winddicht ist. Hier half es, eine winddichte Schicht in Form einer Hardshelljacke über die Merinowolljacke zu ziehen.

Besonders praktisch war die Jacke, wenn die Temperaturen fielen, aber keine starken Winde wehten. Die Wolle isolierte meine Körperwärme hervorragend, und ich konnte sie sogar bei moderatem Wind ohne zusätzliche Schicht tragen, was mir bei den vielen stürmischen Tagen im Gebirge und an der Küste einiges an Flexibilität bot.

Nahaufnahme Merinowolljacke
Nahaufnahme Merinowolljacke.

Fazit:

Die Merinowolljacke von der Firma Woolpower hat sich in den sechs Wochen des Tests als äußerst vielseitige und zuverlässige Jacke erwiesen. Besonders bei kühleren Temperaturen und aktiven Outdoor-Tätigkeiten, wie Wandern und Strandspaziergängen, zeigt sie ihre Stärken. Die Merinowolle bietet eine hervorragende Wärmeleistung und bleibt selbst nach intensiver Nutzung geruchsneutral. Die Jacke ist ideal als Midlayer bei kalten und windigen Bedingungen, kann aber bei moderater Kälte auch allein getragen werden.

Für Wanderer und Outdoor-Liebhaber, die Wert auf Komfort, Atmungsaktivität und Wärme legen, ist die Merinowolljacke eine lohnende Investition – auch wenn sie vom Preis her nicht ganz günstig ist. Aber das ist man ja von Merinowoll-Produkten gewöhnt. Besonders in Kombination mit einer winddichten Schicht kann sie ihre vollen Stärken ausspielen.

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Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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