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Test: BERGHAUS Light Speed Hydroshell Jacket - Hardshelljacke

BERGHAUS Light Speed Hydroshell Jacket - Hardshelljacke
Leichte Hardshelljacke für vielseitigen Gebrauch zum wandern, biken oder auf dem Weg zur Arbeit.
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • leicht genug für schwüle Tage
  • relativ angenehmes Tragegefühl für Regenjacke
  • komplett verklebte Nähte und Reißverschlüsse
  • große Kaputze (auch mit Helm)
  • viele "Einstellungsmöglichkeiten"
  • robustes Material

Nachteile

  • Taschen zu tief/Zugang zu hoch
  • kein Aufhänger/Lasche für Garderobe
  • Lüftungsöffnungen ohne Mesh o.ä.

Bewertung

Allgemein

Nachdem ich einige günstige (eher billige) Regenjacken verschlissen hatte, war meine Überlegung weiterhin einen regelmäßigen Tausch zu vollführen oder den Versuch zu wagen etwas mehr zu investieren. Nachdem klar war, dass ich die Jacke auch zum Biken in den Bergen nutzen werde sollte sie auf der anderen Seite kein riesen Loch in den Geldbeutel reißen, wenn sie nach einem ungewollten Abstieg nur noch Fetzen ist. Man könnte meinen ich suche die eierlegende Wollmilchsau aber im Preissegment zwischen 100 und 200 Euro gibt es schon relativ solide Produkte die meinen Vorstellungen entsprachen.

Verwendung

Ich nutze die Jacke seit ungeführ einem Jahr für Wandern, Biken, Gebirgstouren und an richtig schlechten Tagen auf dem Weg zur Arbeit. Sie funktioniert dabei nicht nur gegen Nässe, sondern ist auch praktisch als Windschutz am Gipfel oder als leichter Schutz gegen Auskühlung an zugigen Felswänden. Inzwischen ist sie zu einem festen Bestandteil in meinem Rucksack geworden.

Wirkung gegen Nässe und Wind

Die Jacke wirkt zunächst recht dünn, ist aber definitiv wasserdicht, was einige Regengüsse schon erprobt hatten. Die Reißverschlüsse sowie die Nähte sind alle sauber verschweißt und zum Teil nochmal mit einem überlappenden Schutz hinterlegt.

Durch viele Einstellungsmöglichkeiten mit Gummizügen oder Klettbändern (Armbündchen) lässt sich die Jacke an die jeweilige Situation anpassen. Egal ob man die Kaputze etwas enger braucht oder die Armabschlüsse auf dem Bike etwas dichter sein sollten, ist das kein Problem. Ebenso kann gegen Wind von unten der Saum zusammengezogen werden. Im Gegensatz dazu kann beim gemütlichen Spaziergang oder dem Weg zur Arbeit alles ganz locker und modisch getragen werden.

 

Zieht man den Reißverschluss bis ganz oben zu stellt sich der Kragen mit Kaputze hoch auf. Der eine mags, der andere nicht. Ich finde es super bei unangenehmem Wetter. Mit aufgezogener Kaputze kann man sich bis über das Kinn verpacken.

Atmungsaktivität

Ich sträube mich etwas dagegen, bei Regenklamotten von Atmung zu sprechen. Es ist immer zu feucht, zu warm, unangenehm oder sonst was. Im Vergleich zu anderen Produkten kann ich aber sagen, dass es recht angenehm ist. Die Jacke fühlt sich nicht an, als wäre man in einem Gummianzug gefangen und wenn es die Situation zulässt leisten die Lüftungsöffnungen unter den Armen wirklich gute Dienste. Nachdem die Reißverschlüsse offen sind, bleibt man jedoch gerne irgendwo hängen, weil die Öffnungen nicht mit Mesh oder sonstigem hinterlegt sind. Es kommt so zwar mehr Luft rein, aber die Öffnung weitet sich stark wenn mein beispielsweise klettert.


Stauraum / Taschen

Die beiden großen Taschen an der Vorderseite bieten eine unglaubliche Menge an Stauraum und sind ebenfalls wasserdicht. Eine zusätzliche Tasche auf der linken Brust eignet sich für kleinere und flachere Dinge. Innentaschen gibt es bei der Jacke keine, was ich nicht besonders tragisch finde, da diese in Regenjacken meist einem Feuchtbiotop gleichen.

Negativ ist hierbei der Zugang zu den Taschen. Kletterspezifisch hoch angesetzt sind sie auch mit Hüftgurt gut zu erreichen. Die Taschen sind innen aber nicht abgenäht/geklebt, sodass alles bis ganz runter an den Jackensaum (oder bis zum Hüftgurt) fällt. Kleinere Dinge arbeiten sich dann nach und nach hinter der Hüftgurt und können drücken. Will man die Dinge wieder aus der Tasche raus holen, muss man relativ weit in die Tasche greifen bis man ganz unten ankommt. Das ist nicht sehr komfortabel und arbeitet bei matschigen Verhältnissen den Dreck vom Ärmelansatz in die Tasche rein.

Haltbarkeit

Da ich die Jacke auch zum Klettern und auf dem Bike benutze braucht sie hin und wieder einen ordentlichen Waschgang. Bei 30 Grad und Schonwaschgang mit viel Wasser (so die Anweisung) wird sie wieder schön sauber und zeigt bisher durch das Waschen keinen Verschleiß.

Bisher musste ich die Jacke nicht nachimprägnieren. Sie perlt immer noch wunderbar ab. Selbst Rücken und Schultern sind noch dicht, obwohl hier der Rucksack zusätzliche Belastung für das Material ist. An der Jackeninnenseite, wo man sonst den Verschleiß meist als erste Knitterspuren bemerkt, ist optisch noch alles tip top.

Die Nähte und Verschweißungen sind absolut top gemacht und halten bisher ohne Makel.

 

Schnitt / Passform

Ich trage die Jacke in Größe M (1,82m und 75kg) und finde sie sehr gut geschnitten. Im Vergleich zu anderen Jacken ist sie recht schmal, was mir bei starkem Wind und auf dem Bike sehr gut gefällt. Es gibt weniger Material was unter dem Rucksack drückt und im Alltag sieht die Jacke dadurch sehr modisch aus. Einen "Sack" würde ich hier ehr nicht anziehen. Für die breiten Kleiderschränke unter uns empfiehlt es sich, die Jacke etwas größer zu nehmen. Die Länge in Größe M passt ebenfalls sehr gut und geht ziemlich genau bis an den Hüftbeuger/Hintern.

Die Jacke ist am Rücken etwas länger geschnitten und deckt auch auf dem Bike noch alles ab. Einen langen unschönen Rückenlappen wie bei manchen Radjacken muss man jedoch trotzdem nicht befürchten.

Besonderheiten

Der passende Packsack wird bei der Jacke gleich mitgeliefert. Zusammengepackt ergibt sich so ein Platzbedarf von geschätzt 600-700ml. Im Vergleich zu einer 1 Liter-Flasche kann man das sehr schön sehen.

Am Kinn wird der Frontreißverschluss schön verdeckt und ist am oberen Ende mit einem weichen Stoff beklebt. Man hat somit keine Scheuerstellen wenn man die Jacke bis zum Anschlag zuzieht. 

Es ist schwer zu erklären und zu vergleichen, aber mein Eindruck ist, dass die Jacke relativ gut gegen Gerüche ausgerüstet ist. Selbst wenn jemand wenig nach Schweiß riecht, so zeigt sich bei mehrtägigen Touren bei feuchten Verhältnissen hin und wieder ein muffiger Geruch. Bei meinen vorherigen Regenjacken war dies ein Gemix aus Gummi, Erde und Menschenfleisch ;-) Bei dieser Jacke konnte ich noch keine Gerüche wahrnehmen.

Fazit

Wer eine vielseitige robuste Jacke um angemessenes Geld sucht, macht hier nichts falsch. Sieht für den Alltag edel genug aus, ist robust genug für sportliche Einsätze und hält den Regen ab.
Ein Zelt Abzug gibt es für die unkomfortablen Taschen und die fehlenden Mesh-Einsätze an den Lüftungsöffnungen. Das sind nämlich zwei Dinge, die am Preis nicht viel rütteln.

 

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