Im test

Test: NIKWAX Down Wash - Daunen-Waschmittel

NIKWAX Down Wash - Daunen-Waschmittel
Eine günstige Alternative zur profesionellen Daunenreinigung
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • günstiger als eine professionelle Reinigung
  • reinigt Daune und umfassendes Material
  • Bauschkraft lässt sich nach Wäsche wiedergewinnen
  • außreichend für mehrere kleine Ausrüstungsteile
  • Outdoor Industry Award 2015
  • teils Gratisproben auf Homepage erhältlich

Nachteile

  • Waschmaschine, Trockner und Tennisbälle benötigt
  • konnte im Versuch die Bauschkraft nicht erhöhen

Bewertung

Daunenbekleidung und -schlafsäcke haben aufgrund ihrer guten Isolationswirkung bei geringem Gewicht und Packmaß so ihren Reiz. Und richtig gepflegt halten sie zudem deutlich länger als vergleichbare Ausrüstung mit Kunstfaserfüllung. Doch wie pflegt man Daune ohne sie bei dem Versuch zu ruinieren? Eine Möglichkeit bieten das Daunenwaschmittel und die Imprägnierung der englischen Firma Nikwax. Ich habe damit vier leichte Daunenjacken und einen Sommerschlafsack gewaschen und versuche dadurch einmal diese Mittel für euch einzuordnen.

Waschmittel und Imprägnierungmit Tennisbällen

Inhalt

Die genaue Zusammensetzung des Waschmittels ist natürlich Betriebsgeheimnis. Deklariert sind aber 5 % Polycarboxylate, 5 - 15 % Seife und nichtionische Tenside. Zudem ist weder Treibgas, noch sind Fluorcarbonverbindungen enthalten. Die inhaltstoffe sind zudem nicht persistent, umweltfreundlich und wurden nicht an Tieren getestet.

Auf der Imprägnierung lassen sich nur Hinweise auf nicht enthaltende Stoffe finden. Es ist also frei von Treibgasen und Fluorcarbonen. Zudem sind die Inhaltstoffe nicht persistent, umweltfreundlich und wurden nicht anhand von Tierversuchen untersucht. Persistent ist hier das Stichwort! Denn selbst als ungefährlich geltende Stoffe können bei hoher Langlebigkeit Probleme machen. Da die Inhaltstoffe aber relativ rasch zerallen sollen, ist auch die Gefahr für später auftretende Schäden in der Umwelt gering.

EtikettenWaschmittel im Messbecher

Waschen

Daune einfach zu waschen kann schief gehen. Daher ist eine absolut saubere und von Waschmittelresten befreite Waschmaschine, das richtige Waschmittel und eine entsprechende Anleitung essentiell. Generell ist eine niedrige Temperatur, ein schonendes Programm und wenig Schleudern ratsam. Zudem sollte die Daune anschließend gut ausgespült werden.

Eine genaue Anleitung von der Dosierung über die Durchführung bis hin zum Ergebnis könnt ihr weiter unten in meinem Test finden. Zudem stehen auch ein paar Infos auf der Flasche selbst.

vor dem Waschennach dem Waschen

Imprägnieren

Daune verklumpt leicht, wenn sie Wasser aufnimmt und braucht dann auch recht lange, bis sie wieder trocken und einsatzbereit ist. Daher ist eine hydrophobe Imprägnierung ratsam. Das Nikwax Down Proof, das ich verwendet habe, sollte daher direkt mit dem Down Wash Direct kombiniert werden. Auch hier ist ein schonender Waschgang, ein gründliches Ausspülen und sanftes Schleudern ratsam.

Die Anleitung zum Imprägnieren ist ebenso meinem Test zu entnehmen.

Verpackung der ImprägnierungWassertropen auf imprägnierter Jacke

Trocknen

Dem Trocknen kommt die entscheidende Rolle in der gesamten Prozedur zu. Denn wird die Daunenbekleidung oder der Schlafsack einfach zum Trocknen auf die Leine gehängt, verklumpt die Daune irreversibel und die Isolationseigenschaften sind für immer dahin.

Der Trick besteht darin einen Trockner mit mehreren Tennisbällen zu kombinieren, sodass durch schonendes Trocknen und Durchrütteln und Klopfen der Loft der Daune wieder hergestellt wird.

Das Trocknen dauert jedoch sehr lange und wird versucht es bei geringen Temperaturen so schonend wie möglich durchzuführen, kann es wahrlich ewig dauern.

Um zu verhindern, dass sich die Wäsche statisch auflädt, können die Tennisbälle zuvor mit Alufolie umwickelt werden. Ich halte diesen Trick aber eher für überflüssig.

Die Behandlung im Trockner ist ziemlich rabiat und kann zu Schäden an der Ausrüstung führen. Bei meiner dunkel blauen Jacke hat sich eine Naht geöffnet und sie verlor ein paar Daunen. Habe daher immer eine Rolle gutes Tape parat (z.B. Leukoplast). So kann schnell repariert und weiter getrocknet werden.

vor dem Trocknenhalb trocken

ganz trockenLoch in der blauen Jacke

Flickengeflickte Jacke nach dem Trocknen

Mein Test

Ich hatte je eine 300 mL Flasche Down Wash Direct und Down Proof zur Verfügung und wollte einen leichten Sommerschlafsack, eine dünne Daunenweste und drei dünne Daunenjacken reinigen und Imprägnieren.

Für 2 Stück sollen 100 mL Down Wash direkt und für 1 Stück 150 mL Down Proof verwendet werden. Da es sich bei meinen Stücken um eher kleine Ausrüstungsgegenstände handelte, habe ich sie mal als halbe Stücke gezählt und daher 150 mL Down Wash Direct und 300 mL Down Proof für alle 5 verwendet.

Da ich eine überdurchschnittlich große Waschmaschiene und einen ebenso großen Trockner zur Verfügung hatte, habe ich einfach mal alle gleichzeitig behandelt.

Waschen: Die Waschmaschiene habe ich zuerst einmal leer im Kochwäschemodus laufen lassen. Zudem habe ich das Waschmittelfach herausgenommen und es von Waschmittelresten befreit. Die 3 Tennisbälle, die spätestens beim Trocknen essentiell sind, habe ich direkt schon mit den 5 Stücken und den 150 mL Down Wash Direct in die Waschmaschinentrommel gegeben. Der erste Waschgang war Wolle/Hand 30 °C 33 min ohne Schleudern. Um das Waschmittel aus den Stücken zu bekommen habe ich sie noch einen Gang Spülen ohne Schleudern 9 min durchlaufen lassen.

Imprägnieren: Direkt in die Trommel auf die nassen und gewaschenen Stücke habe ich die 300 mL Down Proof gegeben und einen weiteren Gang Wolle/Hand 30 °C 36 min dieses Mal aber mit Schleudern 400 Umdrehungen/Minute laufen lassen und auch hier wieder einen weiteren Gang Spülen mit Schleudern 400 Umd./min 36 min laufen lassen.

Danach war die Daune völlig in sich zusammen gefallen und in jeder Kammer hatte sich ein kleiner fester Klumpen gebildet. Dieser Anblick kann einen schon ganz schön schocken und motiviert ungemein, beim Trocknen alles richtig zu machen.

Trocknen: Mit den 3 Tennisbällen habe ich die Stücke im niedrigsten Modus (Supersanft, gefühlt ca. 40 °C, mit Knitterschutz) für 3 Stunden laufen lassen. Danach war ein höherer Gang (Pflegeleicht, mit Schonen, dann Kochwäsche) fällig. Weitere 2 h Stunden später tat sich langsam etwas. Jedoch musste ich nach diesen 5 h für weitere 4 h in das höchste Programm schalten. Letztlich habe ich dann am Folgetag noch drei mal das höchste 1.5 h Programm wiederholt, bis die Daune tatsächlich richtig trocken und die Bauschkraft zurück war. Insgesamt hat das Trocknen also etwa 13 h gedauert.

Eine anständige Wärme, Platz und Tennisbälle sind also angebracht Das zwischenzeitliche Zerrupfen der Daunenklumpen mit den Fingern hat zusätzlich geholfen. Besonders bei den Klumpen, die sich in recht schmalen Kammern gebildet hatten und dann beim Trocknen wenig Platz hatten. Der Loft ist letztlich zurück, doch würde ich nicht sagen, dass er stärker ist als vorher. Vielleicht waren meine Sachen noch nicht so verschmutzt, dass eine Wäsche nötig gewesen wäre. Vielleicht hatten sie auch nie mehr Loft als sie es jetzt haben.

Ein kleiner Tipp wäre noch, dass es sich lohnt die Sachen im Trockner immer mal auf aufgeplatzte Nähte zu kontrollieren. Der Blick in das Flusensieb war etwas deprimierend. Hier hab ich einiges an Daunen wiedergefunden, die gerne noch eine Weile in der Ausrüstung hätten verbleiben dürfen. Die Naht an der untersten Rückenkammer einer Jacke hatte sich nämlich aufgelöst, konnte aber mit einem Streifen Leukoplast sofort verschlossen werden, sodass der Trockenvorgang noch abgeschlossen werden konnte.

Hier die Vorher-(links)-Nachher-(rechts)-Bilder der gewaschenen Ausrüstung:

Schlafsack vorherSchlafsack nachher

blaue Jacke vorherblaue Jacke nachher

Weste vorherWeste nachher

verschmutzter Kragen vorherverschmutzter Kragen nachher

rote Jacke vorherrote Jacke nachher

türkise Jacke vorhertürkise Jacke nachher

Auszeichnungen

Das Waschmittel hat 2015 den Outdoor Industry Award gewonnen. Dieser zeichnet seit 13 Jahren innovative Produkte mit Bezug zur Outdoor-Branche aus. Er wird in verschiedenen Kategorien vergeben, wobei die Jury die Produkte anhand festgelegter Kriterien wie Innovationsgrad, Funktionalität und Design.

Logo des Outdoor Industry Awand 2015

Extras

Nikwax bietet auf ihrer Homepage ein Quiz an, damit potentielle Kunden die Seite erforschen. Belohnt wird das mit dem Zusenden von Gratisproben. Ich habe das ganze einmal ausprobiert und 50 mL Basewash erhalten.

Jetzt habe ich per Mail die Aufforderung erhalten um eine Probe eines neuen Waschmittels zu spielen. Für denjenigen, der sich die Seite eh einmal genauer anschauen wollen würde, ist das eine Möglichkeit gratis an Nikwax-Produkte zu kommen. Wenn auch nur in kleinen Mengen.

Gratisprobe Basewash

Alternativen

Natürlich ist es möglich die betreffende Daunenbekleidung oder den Schlafsack in eine professionelle Reinigung zu geben oder die Füllung gleich austauschen zu lassen. Aber mich interessieren doch eher günstigere Alternativen.

Da wäre zum Beispiel das auch von Globetrotter vertriebene Fibertec Down Wash Eco für 4 € die 100 mL Flasche. Diese soll für 3 Wäschen je 1.5 kg Wäsche reichen. Das biologisch abbaubare Waschmittel auf Kokosölbasis soll auch bei niedrigen Temperaturen in der Maschinen- und Handwäsche funktionieren und sich rückstandsfrei ausspülen lassen. Auch die Verwendung dieses Waschmittels sollte aber unbedingt mit der Trockner-Tennisball-Methode kombiniert werden.

Fibertec Down Wash EcoDown Wash Eco neben den Nikwax Produkten

Resümee

Das reinigen meiner Daunenjacken und des Schlafsacks hat auf jeden Fall funktioniert. Doch ist die Bauschkraft der Füllung jetzt nicht unbedingt größer als vorher. Die wasserabweisende Funktion des Außenmaterials ist aber deutlich sichtbar. Die Reinigung war zudem sehr aufwendig und Zeitraubend. Ich würde daher dazu raten Ausrüstung mit Daunenfüllung möglichst nie zu waschen. Steht eine Wäsche aber dringend mal an, lohnt es sich das ganze richtig zu machen. Und dafür scheint mir das Wasch- und Imprägnierungsmittel von Nikwax durchaus geeignet.

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Das Daunenwaschmittel ist mit 12-13 Euro für 300 ml ein nicht zu teures Spezialwaschmittel. Es wäscht mit einer Temperatur von 20 Grad im Wollwaschgang zuverlässig und materialschonend.
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • Einfache und kurze Gebrauchsanleitung
  • Dosierungsanleitung für Waschmittelersparnis

Nachteile

  • Anleitung nur auf englisch

Bewertung

Daune ist ein Naturprodukt und dort dafür gemacht Wasser abzuhalten und Wärme zu isolieren. Wenn man diese bei 40 Grad und womöglich 1000 Umdrehungen wäscht und dann noch schleudert, dann ist sie „mausetot“. Schade um die Daune und vor allem auch ums Geld. Ist ein solches Produkt erst mal ruiniert, kann man es vielleicht noch auftragen, aber das flauschige Gefühl und die guten Eigenschaften sind verloren.

Daher drängt es sich auf, den Daunen die nötige Pflege zukommen zu lassen.

Das Daunenwaschmittel Down wash von Nikwax ist einfach beschrieben.  2-3 Verschlusskappen Waschmittel, je nach Wasserhärtegrad und Verschmutzung und mit niedrigen Temperaturen und ohne Schleudern im Schonwaschgang waschen.

Das Waschmittel soll die wasserabweisenden Eigenschaften und die Atmungsaktivität der Daune wieder herstellen. Dies kann nach einmaligem Gebrauch so natürlich nicht überprüft werden, aber der gewaschene Daunenschlafsack kam raus wie neu und war nach dem Trockner so fluffig als müsse man ihn gleich anbinden, damit er nicht davon fliegt. Also kann bestätigt werden, dass die „Bauschkraft“ wieder hergestellt wird.

Um wirklich gute Resultate zu erzielen wird empfohlen, Daunenprodukte bei geringer Hitze mit Tennisbällen im Wäschetrockner zu trocknen. Hier gilt die Devise, lieber zu lang als zu kurz, denn feuchte Daunen verklumpen und miefen. Es ist sehr wichtig, die Daunen vollständig trocknen zu lassen und ggf. immer wieder aufzuschütteln, damit sie ihre ursprünglichen Eigenschaften wieder voll entfalten können.

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